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Beim Barte des Propheten, Sunrise?

    67 Erfahrungen mit der Presse Die Erfahrungen die ich bis zu diesem Zeitpunkt mit der Presse gesammelt hatte, waren letztendlich eher ernüchternd. „Tut mir leid, aber die Geschichte ist in Teilen zu kompliziert, um publizieren zu können. Die Vorgeschichte ist auch zu lang.“ oder: „Das interessiert niemanden, weil es ein ganz spezieller Einzelfall ist. Wir wollen lieber Geschichten mit denen sich tausende von Lesern identifizieren können.“ oder ganz einfach: „Wir können Ihnen nicht helfen.“ Innerhalb meines Bekanntenkreises hörte ich auch die Vermutung, dass es nicht für alle Journalisten so einfach sei, einen Negativartikel über Sunrise zu schreiben, weil Sunrise eine ihrer grössten Einnahmequellen mittels Werbung sei. Und wer fällt schon gerne dem eigenen Brötchengeber in den Rücken? Dies erklärte auch, warum eine Gratis-Zeitung, welche mich via E-Mail angeschrieben hatte, nie mehr reagierte, als ich auf deren Anfrage antwortete. Die Anfrage-E-Mail im Original-Text lautete: Guten Tag Ich habe ihren Blog "Albtraum-Sunrise" gesehen und würde mich gerne kurz mit ihnen unterhalten. Falls Sie Interesse haben, könnten wir auf morgen unter Umständen einen Artikel dazu veröffentlichen. Ich würde mich freuen, wenn sie sich telefonisch bei mir melden könnten, Was ich auch tat. Auch beim zweiten Nachfassen kam keine Antwort mehr. Ich musste davon ausgehen, dass der Chef-Redakteur auf die Ambivalenz, unabhängiger Journalismus einerseits und Werbeeinnahmen von Sunrise andererseits, hingewiesen hatte, um so die Publikation des Artikels letztendlich zu verhindern. Andere Journalisten fanden die Story einzigartig spannend und fragten nach den Exklusivitätsrechten. Ich hatte diese Option mit meinem Team besprochen und wir kamen schnell zum Schluss, dass die Exklusivitätsrechte nicht abgetreten werden. Es würde unser Projekt unnötig verkomplizieren. Dann gab es noch die Kategorie von Journalisten, welche sich dem "unabhängigen Recherche- Journalismus" verschrieben haben. Sie sagten, sie wollen etwas schreiben, müssten aber zuerst noch etwas recherchieren, um etwas Neues publizieren zu können, was mir noch nicht bekannt sei. So war zum Beispiel die Idee, dass ein Journalist über die ungerechtfertigten Betreibungen etwas schreiben würde. Wie schlecht der vermeintliche Schuldner in der Schweiz gestellt sei und wie viele solche Fälle es in der Schweiz gäbe.

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