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Beim Barte des Propheten, Sunrise?

    64 Was die zwei offenbar nicht wussten, ist, dass Sunrise (Stand 2012) gar kein börsenkotiertes Unternehmen war. Ergo kann auch kein Investment-Banker die Aktie "shorten" (Gewinn realisieren, indem die Aktie innerhalb einer bestimmten Zeit an Wert verliert, also tiefer notiert). De facto werden bis heute (Dezember 2012) die nicht börsenkotierten Sunrise-Aktien („Private Equity“ genannt) von CVC Capital Partners verwaltet. Eine britische Investment Company, welche sich auf das sogenannte "Private Equity" Anlagegeschäft spezialisiert hat, mit dem Ziel, Sunrise in ein paar Jahren zur Börse (zum IPO) zu bringen, um die Investition mit Gewinn wieder abzustossen. Unter www.cvc.com und "Current Portfolio" findet man die getätigte Investition unter "S" wie "Sunrise". Vermutlich war es denn auch diese Ex-Sunrise-Angestellte, welche dann ihre ehemaligen Sunrise- Kollegen über die Existenz meines Blogs informierte, was durchaus in meinem Sinne war. Montag 12. März 2012: Immer noch keine Reaktion von Sunrise. An diesem Tag finden die ersten Termine mit Journalisten statt. Die Gesprächsmuster ähnelten sich. Zuerst wurde eine gesunde Portion Skepsis geäussert: „Das ist doch gar nicht möglich, können Sie das alles beweisen?“ Beim Besprechen und Durchlaufen meiner Geschichte folgten Aussagen wie: „Beeindruckend. Unfassbar, dass so etwas möglich ist. Tolle Story.“ Alles wurde chronologisch geordnet auf den Tisch gelegt; die entsprechenden Kopien der Korrespondenz, die Kündigungen, die Kündigungsbestätigung, die Rechnungen, die Betreibungsandrohungen, die Belastungsbestätigungen der bezahlten Sunrise-Rechnungen und letztendlich die Rechnungen, welche Afghanistan als Adressaten trugen. Die Journalisten würden mir Bescheid geben, ob eine Story geschrieben werden wird. An diesem Abend des 12. März 2012 hatte ich einen Anruf eines Freundes von den USA entgegengenommen. „Welcome back in Switzerland!“, meinte er zynisch, nachdem er meinen Blog ausführlich studiert hatte und dieser sich prompt an mein Schwärmen über die Schweiz und dessen Rechtssystem zurückerinnerte. Wenn wir Besuch aus den USA erhielten, gaben diese mir wieder den freundschaftlichen Schulterklopf, diesmal aber aus anderen Gründen als die Freunde in den Voralpen, weil ich keinen Empfang mit Sunrise hatte, währenddessen sie sich mit den Swisscom Empfangsbarren auf ihren Handys brüsteten. Die Freunde aus den USA neckten mich, weil ich mit meinen eigenen Schwärmereien zum Schweizer Rechtssystem nun wohl eines Besseren belehrt würde. Auch in diesem Fall konnte ich der Situation nur mit einem müden Lächeln entgegnen. “Yeah, right. I love you too!”

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